Jim Avignon
Wie viele ja mitbekommen haben, hat Jim Avignon seine Unterstützung angeboten und dieses Jahr den gemeinsamen Wagen von „Freunde des Mauerparks und A-Site Records“ gestaltet! Heiko und Chris vom ZDL Social Media Team haben den Künstler in seiner Ausstellung in der Urban Spree Galerie besucht, wo er das Werk fertigte. Es gab ein kleines Shooting und Jim hat uns ein paar Interview Fragen beantwortet, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Wir danken dir für deinen Einsatz <3
ZdL: Wie kam es dazu, dass Du bei den ersten Technopartys die Innenräume der Locations bemalt hast und damit bekannt wurdest?
Jim: Ich kam über die Mitschülerin meiner damaligen Freundin in die Szene. Sie war Türsteherin im Ufo, der von Achim Kohlberger, Carola Stoiber und Dimitri Hegemann, dem späteren Betreiber vom Tresor, gegründet wurde. Ich ging auch in die Turbine Rosenheim und später in die Space Agency in Kreuzberg, wo ich Wolle XPD und Ralf Regitz kennenlernte, der das E Werk und das Planet mitgemacht hat. Damals bin nicht unbedingt ich, sondern die ganze Szene und die Musik sind bekannt geworden. Die Clubs waren überwiegend sehr dunkel und zu filmen gab es damals auch nicht viel. So war die Malerei optisch eine der wenigen Sachen, die man tun konnte, um mehr Farbe in die Clubs und auf die Parties zu bringen.
ZdL: Hast du Lieblingsclubs? Wo gehst Du gerne hin?
Jim: Ich geh ganz gern ins Gretchen und in die Renate. Ein Berghain-Gänger bin ich nicht. Dann mag ich auch sehr gerne das kleine Ohm, das sich neben dem Tresor befindet. Ich höre Techno sehr gern und habe eine Schwäche für diese Musik. Von daher bin ich auch immer auf die Paraden gegangen, die es in Berlin gab. Dieses besondere und positive Gefühl, das bei den ersten Loveparades Anfang der 90er bis ca. 1994 in der Luft lag, das Gefühl spüre ich auch auf den Paraden vom Zug der Liebe, bei denen ich von Anfang an immer mitgelaufen bin. Diese Stimmung und diese Freude, die in der Luft liegt, ist einfach nur toll und großartig.
ZdL: Was hast du dir bei der Wagengestaltung für den Verein der Freunde des Mauerparks gedacht? Worauf hast du deinen Schwerpunkt gelegt?
Jim: Der Slogan ist ja „Wir für Euch“ und Alex vom Verein Mauerparkfreunde legte Wert auf Diversity, wo viele unterschiedliche Leute ganz unterschiedliche Sachen im Park machen. Das sollte gezeigt werden. Und so ist eine Crowd von Leuten zu sehen, die lesen, Musik machen etc. Die Bäume auf dem Bild haben alle Gesichter. Es ist auch das Logo vom Verein zu sehen, der Baum als Fernsehturm. Ich habe versucht alles zu integrieren. Auf den ersten Blick, soll eine wilde Szene zu sehen sein. Auf beiden Seiten des LKWs die gleiche Farbstimmung zu haben, fand ich sehr unspannend und so ist sieht man auf der einen Seite eine Szene die sich tagsüber abspielt, auf der anderen Seite ist es eine Nachtszene.
ZdL: Gibt es Vorbilder, oder kann man diese Frage schwer beantworten?
Jim: Ich habe mir mein Vorbild zusammengestellt. Es gibt von vielen Künstlern Aspekte, die ich mir
herausgepickt habe. So habe ich mich sehr mit Andy Warhol und seiner Popart beschäftigt. Formell sind es Picasso, Dix und Grosz. Mein Hauptanliegen war es immer, Musik in Kunst umzusetzen.
(Organisation, Planung und Interview: Heiko)
(Fotograf des Shootings: Chris)