Die Loveparade bestand aus vielen Musiktrucks, auf denen Leute feierten. Es gab immer ein lustiges Motto. Es gab viel Werbung. Es floss viel Geld. Es gab viele Superstars und es gab…. Duisburg.
Es gibt nichts davon beim Zug der Liebe. Sogar das Tanzen auf den Trucks ist nicht erlaubt. Sponsoring und Promo Teams sind verboten, selbst als Refinanzierungsmöglichkeit für die Wagenbetreiber, die zudem noch 80% ihrer Wagenfläche an die NGOs und sozialen Vereine abtreten müssen. Dass die teilweise seit 2015 mitmachen… ganz großes Danke und Hut ab!
Es gibt keine Anmeldegebühren, die Vereine sind auch frei von finanziellen Verpflichtungen. Unsere Mottos sind etwas ernster, wenn auch genauso weltverbesserisch a la Friede, Freude, FCKAfD .
Leitbild und Ziele findest du HIER
Wir werben nicht mit DJ LIne ups. Das würde die Demo in die Nähe der Loveparade rücken, wo Namedropping als Zugpferd diente.
Wir bestimmen als Demoleitung auch nicht, wer auf den Wagen Musik macht, das liegt in der Hand der teilnehmenden Wagen. Getränkeverkauf erweckt bei der Versammlungsbehörde den Anschein eines Straßenfestes, also verkaufen wir keine Getränke, um unseren Status einer politischen Demonstration zu schützen. Jedes Wagenkollektiv muss sich mit einem politischen Statement bei uns bewerben und möglichst einen Verein im Schlepptau haben, für den es sich einsetzt. Eine Bewerbung a la „Wir haben 20k FB Followwr und nen 40 Tonner plus Tanzcrew aus 18jährigen Cheerleaderinnen. Wir rocken Berlin YAY!“ funktioniert nicht.
Wir sind eine so straff durchorganisierte Demo mit so vielen Regeln, dass wir als spaßtötende DIN Norm Blaupause herhalten könnten. Fröhlicher Hedonismus sieht anders aus. Aber ja klar es macht schon Spaß, wenn die Musik angeht, wenn die Redner die Menschen mitreißen, wenn später die Fotos der Demos ins Pressepostfach eintrudeln, wenn die Zeitungen nicht nur die Feierei, sondern auch die Vereine und die Ziele der Demo in den Artikeln haben.
Aber weiter im Programm.
Loveparade vs. Zug der Liebe.
Gegenübergestellt sind die Namen entlarvend, offenbaren aber auch einen ziemlich schrägen Humor des ZDL Erfinders Martin Hüttmann. Dabei ist es gar nicht die Nähe zur LP, die ihn dazu trieb, sondern deren Antiveranstaltung… die Fuckparade. Dort war er fünf Jahre als Wagenmacher am Start und hatte keinen Nerv mehr auf Anti Anti.
Wir sind also eine Gegenbewegung zur Gegenbewegung und warten schon auf unsere eigene, aber bisher gab es aber nur Nachfolger wie „Afd wegbassen“ und „Wem gehört die Stadt“. Ist auch ok. Bürgerliches Engagement kann es nicht genug geben. Hören die Leute auf AfD zu wählen, machen wir auch wieder die Straßen frei.
Loveparade vs. Zug der Liebe.
Die Loveparade hat die Straße erobert, dem Hedonismus Raum geschaffen, war Ausdruck einer Zeit in der alles möglich schien, bevor Mordors Schatten wieder aufkamen. Damals war das genug. Und es war großartig. Eins von Berlins wichtigsten Kulturgütern.Hätten wir das aber so wiederholt, wäre es nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Duisburg Hinterbliebenen gewesen, sondern als Signal gegen die Pegida Aufmärsche auch komplett unglaubhaft. Zu Recht. 2015 waren die Zweifel auch noch groß. Es hatte funktioniert, aber der Unterschied zur LP war nicht allen klar geworden, trotz der ca. 90 Interviews.
Wir setzten 2016 nicht auf Wachstum durch cleveres Marketing und Slow Motion Videos mit Seifenblasen zu Elektro Pop, sondern machten es den „Fans“ noch schwerer und ließen „Berlin Nazifrei“ vorneweg marschieren. Damit reduzierten wir zwar die Teilnehmerzahl, aber machten klar, wohin bei uns die Reise geht. Nicht zu vergessen die Anti AfD Plakat Kampgane mit den Berliner Clubs.
Die Vereine sind die größte Bestätigung sind, für das was wir machen. Einzelne Hater sind nicht relevant mit ihren Meinungen, wenn der Deutschland Chef von Reporter ohne Grenzen zusagt oder der Sea Watch Gründer bei dir eine Rede hält.
Warum dann die Musik, wenn nur ums Protestieren geht? Eine reine Demo ist schwierig, wenn man die Leute hinterm Ofen hervorholen will. Musik läuft bei uns einfach als Mittel zum Zweck. Mediaspree hatte es ja bereits vorgemacht. Und der CSD ohne Musik wäre wohl auch weitaus kleiner. Diese Demonstrationsform „Berliner Art“ ist schon etwas Besonderes, das einfach so zu dieser Stadt passt, die alles immer ein bisschen anders machen muss.
Zusammengefasst:
Wir werden niemals die Route Straße des 17.Juni und Siegessäule nutzen.
Es gibt keine Star DJs und Hymnen.
Die Wagen gehören mit ihren Botschaften und unseren Zielen zu 80% der Fläche den teilnehmenden Vereinen.
Unsere Idee, Wagen mit lokalen NGOs und Vereinen zu verschmelzen gab es bisher noch nicht.
Es gibt kein Merchandising oder sonstiges.
Wir haben allen Promotionagenturen, Firmen, Sponsoren, Gastronomen eine Absage erteilt.
Die Demo ist also komplett werbe und sponsorenfrei.
Jeder Wagenmacher muss erklären warum er mitmachen will. Dadurch wurden alle, die das als Marketingmaschine nutzen wollen, aussortiert.
Wir tragen alle Kosten selbst: Wagenmiete, Flyer mit Zielen, Versicherung, Gema usw.
Es gibt keine Konzessionen für Getränke Stände oder sonstiges.
Für die Vereine ist die Teilnahme komplett kostenlos.