Medienecho 2015

Morgenpost:

Der „Zug der Liebe“ in Berlin war nach Ansicht der Veranstalter ein „voller Erfolg“. Laut Polizei kamen am Sonnabend deutlich mehr als 20.000 Besucher zu der Demonstration mit elektronischer Musik und diversen politischen Botschaften.  Der „Zug der Liebe“ war als politische Demonstration bei der Polizei angemeldet worden. „Mehr Mitgefühl, mehr Nächstenliebe und soziales Engagement“ waren als zentralen Anliegen angekündigt. Auch politische Fragen wie etwa der Umgang mit Flüchtlingen, das Freihandelsabkommen TTIP oder der Erhalt von Grünflächen wurden angesprochen.

 

Tagesspiegel:

Heute feierten Tausende zum ersten Mal den Zug der Liebe in Berlin. Die Techno-Parade verstand sich vor allem als politische Demonstration. Los ging es um 14 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Petersburger Platz in Friedrichshain. Dann setzte sich der aus 15 Wagen bestehende Zug in Bewegung.  Polizei zieht positive Bilanz: Der Zug der Liebe ist am Endpunkt angekommen und die Abschlusskundgebung neigen sich dem Ende. Die Polizei spricht ganz entspannt von einem Happening-Charakter. Alles verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Teilnehmer wurden auf 25.000 geschätzt.

 

Tagesspiegel:

Polizei und Veranstalter ziehen positive Bilanz. Es war viel voller als gedacht und viele Teilnehmer möchten 2016 gerne wieder einen Zug der Liebe durch Berlin.  Wie viele Menschen sich letztlich dem Zug der Liebe am Sonnabend durch Berlin angeschlossen haben, kann keiner genau sagen. Aber es waren viele, sehr viele, mehr Feiernde und politisch Mahnende als erwartet. Und weil vor allem auch die Wagen-Betreiber und der jeweils gesellschaftspolitisch engagierte Wagen-Partnerverein von der Resonanz jetzt so beeindruckt sind, wollen viele gern 2016 wieder einen Zug der Liebe. Eine positive Resonanz zieht auch die Polizei, 30 Vorgänge wegen Beleidigung oder Körperverletzungen von Pöbelnden untereinander seien bei der Gesamtzahl von geschätzten fast 30 000 Teilnehmern dann eine doch eher verschwindend geringe Anzahl, hieß es. Hier und da musste der Arbeiter-Samariter-Bund Drogenopfer versorgen, aber auch die Feuerwehr bilanzierte keine nennenswerte Zahl von Einsätzen.

 

RBB:

ausende Menschen hatten am Samstag in Berlin mit einem „Zug der Liebe“ gefeiert und demonstriert. Bis zu 25.000 Teilnehmer zählte die Polizei zeitweise, angemeldet waren 15.000. Die Veranstalter wollen den Zug ausdrücklich nicht als Neuauflage der Loveparade verstanden wissen. Angekündigt war die Techno-Parade als Demo mit politischen Botschaften. Sponsoring und Werbung waren tabu. Die 15 Umzugswagen kamen aus der alternativen und politischen Szene, Clubs und Vereine waren dabei. Jeder Wagen stand auch für eine politische Botschaft: Es ging unter anderem um einen menschlicheren Umgang mit der Flüchtlingsproblematik, die Rechte von Homosexuellen und Migrantinnen, Stadtentwicklung und Kulturförderung.

 

Berliner Zeitung:

Techno-Parade und Demonstration „Zug der Liebe“ Nebel, Tanzen, Jubel bis zum Steckerziehen beim „Zug der Liebe“. Der Samstag stand in Berlin ganz im Zeichen des „Zug der Liebe“. Laute Beats und beste Stimmung! Gegen 15.15 Uhr setzte sich die Techno-Parade in Bewegung und zog dann durch Friedrichshain und Kreuzberg. Bereits gegen 20.30 Uhr waren einige Wagen schon am Ende der Strecke in Treptow angekommen. Die Parade hat weit mehr als zehntausend Menschen angezogen. Im Vorfeld rechneten die Veranstalter mit circa 15.000 bis 20.000 Teilnehmern. Es ist wahrscheinlich, dass diese Rechnungen sogar übertroffen wurden, denn im Lauf des Nachmittags und Abends strömten immer mehr Menschen zum Zug. Laut Veranstalter sind die politischen Ziele des Zuges „Mehr Mitgefühl, mehr Nächstenliebe und soziales Engagement“. Auch gegen Gentrifizierung wurde protestiert. Damit erinnert der „Zug der Liebe“ tatsächlich mehr an das MyFest als an die Love Parade, die sich explizit als Party-Parade verstand. Die Veranstalter sprechen sich auch gegen Sponsoring und Werbung aus. An den mitziehenden Wagen durften nur die Logos der Clubs und Vereine zu sehen sein, die sie stellten.

 

Deutschlandfunk:

Erster Techno-Umzug seit der Love-Parade-Katastrophe. Das Sicherheitskonzept auf offenen breiten Straßen ohne Essens- und Getränkestände ging auf. Damit unterscheidet sich der Zug der Liebe von der Love Parade. Aber auch mit den Inhalten: Den beteiligten Vereinen geht es um politische Botschaften wie eine humane Flüchtlingspolitik, gleiche Bildungschancen, sexuelle Selbstbestimmung, mehr Jugendförderung. Damit will der Liebeszug eine politische Demonstration mit musikalischer Begleitung sein. Bei den meisten Teilnehmern kommen die Botschaften an. Mit dieser politischen Demonstration hätten die teilnehmenden gemeinnützigen Vereine viel Aufmerksamkeit bekommen. Sie müssen nun zeigen, dass sie sich weiterhin politisch engagieren. Dann könne es eine Neuauflage geben. Eine kommerzielle Techno-Party solle der Zug der Liebe aber nicht werden.

 

Taz:

Die Veranstalter wollten nicht nur zehn- bis hunderttausende Raver Wagen hinterhertrotten lassen, die von irgendeiner „Hallo wach!“-Brause oder der FDP gesponsert werden. Sondern durch die Straßen Berlins ziehen und für eine bessere Welt demonstrieren. Bei der Polizei wurde der „Zug der Liebe“ als politische Demonstration unter dem Motto „Mehr Mitgefühl, mehr Nächstenliebe und soziales Engagement“ angemeldet. In der Praxis funktionierte der „Zug der Liebe“ ziemlich gut. Ein schier endloser Pulk von, so schätzt die Polizei, um die 25.000 Ravern, schlängelte sich von Friedrichshain durch den Prenzlauer Berg und Kreuzberg nach Treptow. Man konnte gut von einem Themenwagen zum nächsten hoppen, immer wieder anderen DJs folgen und irgendwann, spätestens nach vier Stunden Laufen und Tanzen, wirkten die Debatten im Vorfeld des Umzugs nur noch kleinkariert. Nein, die Welt wird diese Party auf den Straßen tatsächlich nicht verändern, aber immerhin zeigen, dass Berlin bunt und durchaus ein wenig verrückt zu bleiben hat.

 

Berliner Kurier:

Bei der Auftakt-Kundgebung um 14 Uhr erfahren die Techno-Jünger, wofür sie auf die Straße gehen – und wogegen. Gegen Flüchtlingsnot, Gentrifizierung, sexuelle Gewalt und GEZ. Für Grünanlagen, Tierschutz, soziale Mieten und freie Liebe. Eine ganze Menge, und doch ist jedes Anliegen ernst gemeint. Auf dem Wagen von „Sea Watch“ steht Harald Höppner (42), Kapitän des „Kutter Courage“ (KURIER berichtete). Gerade kommt er vom Rettungseinsatz im Mittelmeer. Höppner: „Wir werben heute für unser Anliegen – aber diesmal auf hedonistische Art.“

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