Interview mit clubkinder e.V.

„Wir versuchen Hamburg zu einem bunteren und sozialeren Ort zu machen“

Clubkinder e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, 2011 auf St. Pauli gegründet. Er macht das Leben für viele Menschen in Hamburg schöner. So veranstalten die clubkinder zum Beispiel Konzerte für Senior:innen, machen Streetart-Workshops für Kids oder geben im Sonnenschein Café Wärme und schöne Stunden an Menschen, denen es nicht so gut geht. Wir haben mit Eloise, Larissa und Lee – dem Vorstand der clubkinder – gesprochen.

Foto: Julia Schwendner/ThisIsJuliaPhotography // https://www.faceboook.com/thisisjuliaphotography

(Auf dem Foto im Anhang sieht man von links nach rechts: Eloise, Larissa und Lee, Credit: Julia Schwendner.)

  1. Was genau machen die clubkinder?

Eloise: Wir bauen bunte Ideen, Projekte und Aktionen für alle Menschen in Hamburg. Wir holen die Menschen da ab, wo sie sowieso schon sind – unter anderem im Nachtleben. Das passiert mit verschiedenen Events, die wir zusammen mit befreundeten Institutionen und Co. entweder in unserem eigenen Club Unterm Strich oder anderen Orten umsetzen. Dort bekommen die Menschen Kontakt zu uns und unseren sozialen Projekten. Wir bieten einen einfachen Zugang zum Engagement mit vielen kurzweiligen und akuten Angeboten und gerade junge Menschen schätzen die Unverbindlichkeit und unsere agile Arbeitsweise.

Lee: Die clubkinder fördern Selbstwirksamkeit und Liebe. Wir bieten Möglichkeiten für ein kurzfristiges Engagement bei Projekten, die die Welt für alle Menschen schöner machen! Ehrenamtliches Engagement sollte einfach sein und vor allem Spaß machen.

Larissa: Kurz gesagt: Wir als Verein versuchen mit vereinten Kräften Hamburg zu einem bunteren und sozialeren Ort zu machen.

  1. Was sind eure Aufgaben bei den clubkindern? 

Eloise: Neben meiner Funktion als Vorständin bin ich die hauptamtlich Angestellte im Verein und somit für sämtliche Abläufe, Organisation, Anleitung der einzelnen Teams, Koordination, das Back Office, Buchhaltung blablub verantwortlich – die Allrounderin sozusagen.

Larissa: Mit Eloise und Lee bin ich im Vorstand aktiv. Dabei arbeite ich derzeit ganz fleißig daran insbesondere die digitalen Strukturen so zu gestalten, dass Ehrenamt auch im digitalen viel Freude bereitet und großartige Projekte angestoßen werden können. Selber entwickele ich aber auch gemeinsam mit unseren großartigen Teams Projekte und Events, die dann hoffentlich ganz bald wieder losgehen können.

Lee: Mein Aufgabenbereich lässt sich eher in der Konzeptionierung von Projekten und im Netzwerken verorten. Wo Zahlen beginnen, da bin ich meist nicht mehr zu finden. Ich bilde lieber sprachliche Gedankenschlösser mit anderen Menschen und träume gerne mit diesen von einer besseren Welt. Elo und Larissa helfen mir diese Gedankenschlösser in realistischere Formen zu gießen, also metaphorisch gesprochen dann eher in Gedankenmietwohnungen.

  1. Wie seid ihr zu den clubkindern gekommen?

Eloise: Ich habe mich während meines Studiums dazu entschlossen, nicht mehr für die offene Wirtschaft zu arbeiten und niemandes Status durch meine Kompetenzen aufzupolieren. Also war für mich klar, dass ich in den Kulturbereich möchte. Ich suchte nach einer Institution und kam bei den clubkindern raus. Hier ergänzen sich das Soziale, das freiwillige Engagement und die Kultur perfekt – und passen zu meinen Werten. Seit 2014 ist mein Herz also blau.

Larissa: Tatsächlich bin ich über unseren Spendenclub Unterm Strich auf die clubkinder aufmerksam geworden, da ich als Stadtführerin quasi tagtäglich davorstand, einfach mal die clubkinder gegoogelt und dann der herzallerliebsten Elo geschrieben habe. Dann nahm alles seinen Weg.

Lee: Ich bin als Sänger und Gitarrist der Band “Kill Strings” zu den clubkindern gestoßen, da sie im Rahmen des “Klanglabors” eine Nachwuchsförderung für Musiker:innen angeboten hatten. Danach habe ich mich hier und da bei den Events rumgetrieben und geholfen. Vor allem die Arbeit in unserem Sonnenschein Café hat mir gezeigt, wie schön es ist anderen Menschen zu helfen, und so wurde aus vielen kurzfristigen Engagements ein langfristiges.

  1. Was ist das Tollste an den clubkindern?

Eloise: Die Menschen, die dahinterstehen. Es ist einfach toll zu sehen, wie Menschen sich neben ihren Jobs und ihrem privaten Stuff dazu entschließen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und sich gegen das einfache Verharren und Annehmen entscheiden. Dazu ist es unbezahlbar, Menschen etwas Gutes zu tun und an deren Freude daran teilhaben zu dürfen.

Larissa: In Zeiten, in denen man das Gefühl von Ohnmacht verspürt und es der Welt, vielen Menschen und Tieren nicht gutgeht, einen Rahmen zu haben, (klein) anzufangen und etwas zu bewegen können, ist das was ich an den clubkindern liebe. Auch wenn es wirklich nicht gut aussieht, zu versuchen ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen und aus vielen einzelnen Menschen wird dann eine gemeinsame Riesengruppe.

Lee: Definitiv Elo, Larissa und alle anderen engagierten Menschen im Verein, die stets mit der Mission, die Welt für alle schöner zu machen, durch das Leben gehen!

  1. Wie kann man euch unterstützen?

Eloise: Aus der Ferne mit Geldspenden, dem Support unserer Social Media Kanäle oder auch ganz easy, indem ihr über uns sprecht und so dafür sorgt, dass unsere Aktionen gesehen werden. In Hamburg natürlich direkt mit Menschpower und Anpacken. Ab April 2022 möchten wir wieder voll da sein – kommt also gerne zu einem unserer Events oder meldet euch via www.clubkinder.de/mitmachen bei uns.

Larissa: Mit vielen kreativen Ideen, seien es Events oder auch nachhaltige Projekte. Ein Beispiel dafür wäre, dass dein:e Arbeitgeber:in vielleicht nach der Abschreibungsfrist wegschmeißen würde und du das nicht so cool findest. Versuche doch da was zu bewegen und auch mit uns oder anderen Vereinen zu sprechen, wie und ob sowas cool und nachhaltiger werden kann.

Lee: Auf jeden Fall mit Spenden! Denn auch die clubkinder können die ganzen Projekte nicht nur mit Liebe organisieren, sondern brauchen dafür natürlich auch Hauptamtliche, die sich um die weniger schönen Dinge – wie die Verwaltung – kümmern.

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