FÜR ein tolerantes Zusammenleben ohne AfD und Pegida
Eins der wichtigsten Themen dieses Jahr ist für uns der Aufstieg der rechtspopulistischen AfD in Deutschland. Während wir alle über Trump lachten, hat die AfD zusammen mit Pegida hier massiv das politische Klima vergiftet. Die rechte Gewalt nimmt drastisch zu. Die Straftaten gegen Asylunterkünfte und ihre Bewohner haben sich gar vervierfacht, die Zahl der gewaltsamen Angriffe auf Flüchtlingsheime allein versechsfacht. Das Erschreckende ist, diese Menschen sind für rationalen Diskurs nicht mehr erreichbar. Und sie stacheln weiter an. Wir müssen die Verantwortlichen benennen und politisch haftbar zu machen. Die AfD ist für uns einfach beängstigend, weil sie für Ex-DDRler wirkt wie die SED, nur noch ohne Stasi.
Sie ist tiefstes Mittelalter für junge Menschen und deren Lebensentwürfe, diametral zu einem europäischen Bewusstsein und bar jeder Toleranz. Im September sind Wahlen, und es ist uns sehr wichtig, dass ihr euch klar macht, dass all unsere Ziele und die AfD absolut konträr sind, und Gift für eine Gesellschaft des aufgeklärten Humanismus.
Demokratie ist immer Kompromiss. Alles andere führt zu einem autoritären Staat.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:
„Mit ihrem Grundsatzprogramm träumt sich die AfD nach Deutschland 1955zurück. Weit genug entfernt von unserer modernen Demokratie und unserer offenen Gesellschaft. Dazu konstruiert das neue Grundsatzprogramm ein reaktionäres Bild. Deutschland, ein großes Land in der Mitte Europas, aber isoliert. Mit einer riesigen Armee, aber ohne Bündnis. Frauen sind wieder am Herd. Es wird deutsch gesprochen, gelesen und gesungen. ARD und ZDF stellen die Freuden von Ehe und Familie in den Mittelpunkt ihres Programms – noch besser, der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird gleich ganz abgeschafft. Neumodische Ideen wie Naturschutz oder „Gendergedöns“ bleiben außen vor. Das Konzept Integration wird generell infrage gestellt: andere Religionen, Kulturen und Sprachen passen nicht zum „Deutschtum“ und zur „deutschen Rasse“. Den Minderheitenschutz durch die Grundrechte, ohne den die reine Mehrheitsentscheidung zur Diktatur wird, gibt es bei der AfD nicht.“
Pegida ist definitiv auch dieses Jahr ein Thema für uns. Wir haben öfter drüber gesprochen, und dachten: Na mal schauen wie lange der Spass noch anhält… denn letztlich demontieren sich solche Gruppierungen doch oft recht schnell selbst.
Aber Pegida hat trotz Hitlerbärtchen Affäre von Lutz Bachmann, trotz RTL Reporter, trotz Hooligans, trotz Frau Oertel, trotz Pro NRW immer noch nicht genug. Die Menschen, die da mitlaufen, müssen einfach Verantwortung dafür übernehmen, wenn sie neben ganz eindeutig rechtsextremistischen Gruppierungen im Zentrum dieser Märsche auf der Straße einher laufen. Dich bestimmt nicht was du denkst, sondern wie du handelst. Und wenn du neben einem Nazi läufst, dann ist es vollkommen egal, ob du eine andere Meinung hast.
Klar können nicht alle Teilnehmer der Demonstrationen von Pegida und ihrer Ableger als Rechtsextreme stigmatisiert werden, und bei vielen ist es sicher nur ein Beißreflex gegen eine schweigende Regierung, von der sie sich verlassen fühlen. Als Rechtfertigung des eigenen Tuns reicht das nicht im geringsten. Und für die „Wir sind das Volk!“-Rufe sollten sich alle zutiefst schämen. Wir wollen nicht, dass Deutschland der Welt das Bild einer dumpfen Meute vermittelt, die nationalistisch auswuchernd unsere Städte einnehmen will.
Pegida erzeugt eine gewaltvolle Stimmung. Es gibt Einschüchterung und Bedrohung. Es gibt ganz konkret physische Gewalt. Hier toben sich schlicht und einfach Menschenhass und Empathielosigkeit aus.
Wir brauchen aber mehr denn je ein offenes Miteinander und Distanzierung von jeglicher Art der Diskriminierung. Der Zug der Liebe ist hoffentlich ein Signal und ein Statement an alle, dass Deutschland nicht Pegida ist, dass Diskiminierung hier keine Mehrheit findet.
Und wir hoffen, dass Typen wie der hier, mal umdenken und begreifen was sie bejubeln. Das ist ein Kommentar auf der Zug der Liebe Facebookseite.
„Gegen Pegida – da bin ich raus. Hättet ihr euch mit den Botschaften und Zielen der Bewegung befasst, hättet ihr merken können, dass sich die Ansichten der Pegida-Bewegung besser mit euren Zielen hätten vereinbaren lassen als die der Gegner. Schade, ansonsten nämlich eine gute Sache.“