Wagenkollektiv: Nova Sound Berlin

Aus Spandau. Für die Zukunft.

Das Nova Kollektiv ist kein Szeneprojekt und kein Feierabend-Spaß. Es ist entstanden im Treffpunkt Neue 18, einer Jugendfreizeiteinrichtung in Berlin-Spandau – und aufgebaut von Sozialarbeiter*innen, die sich nicht damit zufriedengeben, junge Menschen zu verwalten. Sie schaffen Räume, wo andere schließen. Schieben Kultur an, wo Bürokratie bremst. Und bringen Menschen zusammen, die sonst aneinander vorbei leben würden. Die treibende Kraft hinter Nova sind keine Partykids, sondern Pädagog*innen mit Bass im Blut. Menschen, die zuhören, bevor sie urteilen. Und die wissen, dass Empowerment nicht von oben kommt – sondern aus Erfahrung, Vertrauen und einem ordentlichen Soundsystem.

Story?

Ganz einfach: Aus Mangel wurde Möglichkeit. Die ersten Events: DIY. Der Sound: roh. Die Wirkung: maximal. Keine Bookings über Agenturen, sondern über Gespräche im Jugendzentrum. Keine Gagen, keine Gästelisten – aber Energie, die Wände wackeln lässt. So ist das Kollektiv gewachsen – aus dem echten Leben, nicht aus dem Instagram-Algorithmus.

Haltung?

Klar. Nova steht für Zugänge statt Zäune. Für Kulturarbeit auf Augenhöhe. Für eine Jugendhilfe, die mehr kann als Regeln runterbeten. Beim Zug der Liebe sind sie dabei, weil ihre Jugendlichen sonst nirgendwo laufen können – außer in die Wand. Sie stellen sich gegen Verdrängung, gegen Rassismus, gegen jede Stadtpolitik, die jungen Menschen nur dann zuhört, wenn’s Ärger gibt. Und sie stehen für eine Stadt, in der Bildung, Beats und Beteiligung Hand in Hand gehen. Was kaum jemand sagt: Dass echte Integration auch bedeutet, Subkulturen ernst zu nehmen. Und dass ein guter Drop manchmal mehr verändert als ein Sozialarbeiter*innen-Gespräch bei Neonlicht.

Musik & Ästhetik –

Echt statt edel. Auf dem Nova-Wagen läuft deutscher Techno – ungeschönt, tanzbar, laut. An den Decks stehen Newcomer*innen aus dem Kiez, aus dem Treffpunkt, aus den Rändern. Talente, die sich ihre Skills nicht gekauft, sondern erarbeitet haben – mit Support, Geduld und dem Mut, einfach mal zu spielen.

Und dann kommt der Twist: Nova ist kein Closed Shop. Immer wieder kommen etablierte DJ*s aus der Szene vorbei – Pro Bono, ohne Gage. Weil sie was zurückgeben wollen. Weil sie was zu sagen haben. Sie bringen Know-how, Haltung und ihren Sound direkt zu den Jugendlichen. Und genau diese Mischung landet auch auf dem Wagen: Newcomer*innen plus Überraschungsgäste, Schulter an Schulter.

Vision?

Ganz konkret. Wenn Nova das Ruder hätte, gäb’s eine Stadt, die Räume aufmacht statt schließt. Förderung, die ankommt. Jugendpolitik, die zuhört. Und Kultur, die als Teil der Lösung verstanden wird – nicht als Störfaktor.

Die Message an alle am Rand:

Eure Stimme zählt. Eure Anwesenheit verändert. Und wer tanzt, sagt auch was.

Support & Ausblick –

Nova bleibt dran. Wer Nova unterstützen will, fängt mit einer einfachen Frage an: „Was braucht ihr?“ Ob Wasser, Aufmerksamkeit, Verbindungen oder Fläche – alles hilft.

Bisher: DJ-Workshops, Open-Air-Raves, ein eigenes Soundsystem, Förderung junger Artists, Aufbau von Netzwerken zwischen Jugendhilfe und Clubszene.

Als Nächstes:

Ein mobiler Rave für Spandau. Mehr Plattform für junge Stimmen. Und ein bisschen Hoffnung, dass Politik irgendwann begreift:

Bass kann auch Sozialarbeit sein.

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